Observatorium Izaña

Im April dieses Jahres wurde im Observatorio de Vigilancia Atmosférica Global de Izaña ein historischer Wert von 415 ppm bei der durchschnittlichen täglichen CO-Konzentration gemessen, der höchste seit der Existenz der Menschheit …

Laut einer Meldung des spanischen Ministerio para la Transición Ecológica (Ministerium für den ökologischen Übergang) hat auch die Sternwarte Mauna Loa (Hawaii) Anfang Mai diese Schwelle überschritten.

Beide Datenreihen, die direkt miteinander in Beziehung stehen, bestätigen laut Aussage des Ministeriums, dass wir weltweit einem Wachstumstrend dieses Treibhausgases gegenüber stehen.

Darüber hinaus zeigt das Observatorium Izaña, dass sich der Anstieg der CO₂-Konzentration in den letzten Jahren von 1,8 ppm pro Jahr Ende der 80er Jahre auf heute 2,3 ppm pro Jahr beschleunigt hat.

CO₂ ist ein Treibhausgas, das zum Teil für die Durchschnittstemperatur des Planeten verantwortlich ist. Während ohne dieses Gas die Erde viel niedrigere Temperaturen hätte, führt ein Überschuss zum Effekt der globalen Erwärmung. Gerade wegen seiner wärmeabsorbierenden Eigenschaften ist es notwendig, seine Konzentration in der Atmosphäre ständig zu überwachen.

Die Tatsache, dass die Schwelle von 415 ppm überschritten wurde, konfrontiert die Menschheit mit einem unerforschten Gebiet, denn seit Menschen die Erde bewohnen, gab es keine ähnliche Situation. Wir müssten 3 Millionen Jahre zurückgehen, um mit einer ähnlichen CO₂-Konzentration in der Atmosphäre der Erde vergleichen zu können, in eine Zeit, in der es noch keine Menschen gab.

Darüber hinaus werden wir voraussichtlich im nächsten Jahr zu diesem Zeitpunkt wieder ein neues Maximum der Serie verzeichnen und höchstwahrscheinlich nie wieder Konzentrationen von unter 400 ppm erreichen.

 

Kommentar von Dietmar A. Hennig

Auf diese Entwicklung weisen Wissenschaftler und Umweltschützer schon seit Jahrzehnten hin und auch die internationale Politik hat sich inzwischen des Themas angenommen. Jetzt haben wir offenbar den Zeitpunkt erreicht, von dem an niemand mehr mit belegten Fakten voraussagen kann, wie sich die Natur und die Naturgewalten weiter entwickeln werden. Neben der Wanderung von Fauna und Flora in andere Gebiete, wo die Auswirkungen von konkurrierenden Existenzen völlig unbekannt sind, kann vor allem die Wetterküche unvorhersehbare Gerichte für uns bereithalten.

Während Teile der die ökonomische Basis unserer Gesellschaft bestimmenden Unternehmen und Konzerne die herannahende Umweltkatastrophe oder auch Maßnahmen gegen diese als lukratives Geschäftsfeld erkannt haben, wollen andere die Riesengewinne, die sie mit der Umweltverschmutzung bisher erzielt haben, nicht so einfach aufgeben. Dazwischen gibt es auch solche, die die neuen Möglichkeiten nicht ungenutzt verstreichen lassen wollen, sich aber auch nicht von der bisherigen Quelle ihres Reichtums verabschieden. Neben diesen Hauptgruppen gibt es aber inzwischen auch private und gemeinnützige Unternehmen, die sich dem Umweltschutz aus erkannter Notwendigkeit verschrieben haben.

Und während die Zahl jener Menschen, die Gefahren für die Natur und damit auch für die Menschheit für realistisch halten, immer weiter ansteigt, gibt es – neben den Vertretern der alten Profitschiene – immer noch Mitbürger, die belegte Zeichen dieser Entwicklung negieren oder bestreiten. Nicht selten müssen als Argumente fehlender Glaube an die bürgerlichen Leitmedien und das Establishment herhalten. Diese Leute seien darauf hingewiesen, dass besonders aktive Menschen, die weder mit den einen noch mit den anderen was am Hut haben, seit Jahrzehnten auf die drohende Katastrophe hinweisen, als sowohl die Medien als auch die allgemeine Politik diesem Problem noch lächeln und verharmlosend gegenüberstanden. Die Haltung des Negierens dieser Entwicklung nutzt einzig und allein jenen, die ihre Gewinne auch weiterhin aus der Verschmutzung unserer gemeinsamen Atmosphäre erzielen.

Wie wir jetzt handeln, wird sich nicht mehr so sehr auf unser eigenes Leben auswirken, aber ganz sicher auf das Leben unserer Kinder und Enkel. Doch die Möglichkeit, diese vernichtende Entwicklung noch einmal umzukehren, haben wir wahrscheinlich bereits vergeigt.

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