Weihnachtseinkauf

Heiligabend steht auf dem Programm und der künstliche Weihnachtsbaum hat sich unter die heimischen Palmen des Südens geschummelt …

Das wirkliche Weihnachtsfest wird ja hier auf den Kanarischen Inseln erst am 6. Januar gefeiert, dem Día de los Reyes Magos, in diesem Jahr ein Sonntag. Dann bringen die Heiligen Drei Könige auch die Geschenke. Warum also jetzt dieses Treiben, besonders in der Handelszentren?

Beschenken lässt sich nun mal jeder gern und deshalb wird die Tradition des Heiligen Abends als die Geschenkezeit des Jahres auch hier gern übernommen, zumindest in den Häusern der aus Europa zugewanderten Ausländer. Aber auch über die Schulen tragen die Kinder ihre Wünsche zu Weihnachten gern als Wunschzettel an die Eltern heran. Und nichts zu Weihnachten geschenkt zu bekommen, wäre auch hier inzwischen echt peinlich. Also müssen so manche Eltern noch einmal losziehen, um den Vorstellungen ihrer Kinder gerecht zu werden.

Aber auch die Supermärkte, die heute in der Regel schon etwas eher schließen werden, brauchen sich um Kunden nicht zu sorgen – eher um Parkplätze und Zufahrtsstraßen. So manche Warteschlange bildet sich nicht erst an den Kassen. Und in den Geschäften scheint ein Wettbewerb ausgebrochen zu sein, wer denn nun schneller ist: die Kunden beim Einkauf oder das Personal beim Nachfüllen der Regale.

Das Wetter scheint den Bewegungsdrang der Menschen unterstützen zu wollen, denn zumindest am Vormittag hatte sich die Sonne hinter dickem Calima-Staub versteckt und damit auch ihre Wärmestrahlen, die ansonsten wahrscheinlich zur Überhitzung geführt hätten. Der Tag begann sehr trüb und grau, was ihm aber kaum jemand übel genommen hat: Es gibt schließlich andere Probleme an solch einem Tag.

Und die Unruhe der Kinder steigt von Stunde zu Stunde. Wann wird es denn endlich dunkel? Und manche Eltern überlegen noch, ob es die Geschenke denn am heutigen Abend oder zu Beginn des morgigen Tages gibt, wie bei Reyes Magos. Aber wozu hat man denn ein Mobiltelefon, mit dem sich doch fast alles regeln lässt?

Sei es wie es ist und jeder nach seiner Fasson. Wir jedenfalls wünschen all unseren Leserinnen und Lesern ein friedliches und auch besinnliches Weihnachtsfest, möglichst im Kreise der Familie und/oder guter Freunde. Möge sich der Vorweihnachtsstress schnell legen und in eine angemessene Stimmung übergehen. Ein Dank an dieser Stelle auch an jene Beschäftigte, die auf diesen Moment verzichten müssen, um ihn anderen zu ermöglichen oder für deren Sicherheit zu sorgen. Nicht vergessen seien aber auch jene Menschen, die innerhalb oder am Rande unserer Gesellschaft aus unterschiedlichen Gründen an dem allgemeinen Treiben nicht teilhaben können – oder auch nicht wollen. Auch sie verdienen unseren Respekt. Frohe Weihnachten!

 

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