Teneriffa • Die gestern in Los Realejos ermordete Frau hatte den vermutlichen Täter am 8. Januar wegen männlicher Gewalt bei der Polizei angezeigt (siehe frühere Meldung von heute). Dieser verursachte bei seiner gestrigen Flucht einen schweren Verkehrsunfall.
Das erklärte der Delegierte der Kanarenregierung in der Provinz Santa Cruz de Tenerife, Guillermo Díaz Guerra, am heutigen Samstag gegenüber Medienvertretern. Die Situation sei damals von der Polizei als risikoarm eingeschätzt worden, da sie ausschließlich aus verbalen und nichtphysischen Aggressionen bestanden habe. Die Policía Nacional habe sich am 17. Januar mit dem Opfer in Verbindung gesetzt, um sich nach der Situation zu erkundigen. Die Polizei habe der Frau empfohlen, Maßnahmen zum Selbstschutz zu ergreifen, wie zum Beispiel nicht in derselben Wohnung zu leben, die Beziehung endgültig zu beenden und sich beim sozialen Diensten der Stadt beraten zu lassen.
Die Policía Lokal hatte die Leiche der Frau beim Betreten des Grundstückes entdeckt, nachdem sie von Nachbarn wegen „starker Diskussionen im Haus“ gerufen wurde. Als die Polizisten das Fehlen des Autos der Familie feststellten, wurde es zur Fahndung ausgegeben und auf der Autobahn TF-5 entdeckt. Während das Fahrzeug verfolgt wurde, um es zu stoppen, kollidierte es bei einem Fluchtmanöver mit einem anderen Pkw. Die Verletzten aus dem anderen Fahrzeug seien außer Gefahr, der mutmaßliche Täter wäre nach der Befreiung aus seinem Auto ins Universitätskrankenhaus überführt worden, wo er sich jetzt in einem sehr schlechten Zustand befände.
Das Opfer und sein mutmaßlicher Mörder seien seit zehn Jahren ein Paar gewesen, doch wurde die Beziehung offenbar abgebrochen. Nach Auskunft des Delegierten der Kanarenregierung deute alles darauf hin, dass es sich hier um einen Fall von geschlechtsspezifischer Gewalt handele. Dies müsse aber erst durch die laufende Untersuchung bestätigt werden.