Yaiza Castilla im Gespräch

 

Während seines Besuchs auf den Kanarischen Inseln führte der deutsche Botschaftsrat Christoph Wolfrum auch ein Gespräch mit der kanarischen Tourismusministerin …

Nach einem Bericht der kanarischen Regierung trafen sich die Ministerin für Tourismus, Industrie und Handel der kanarischen Regierung, Yaiza Castilla, und Botschaftsrat Christoph Wolfrum am Freitagvormittag zu einem Gespräch. Darin sei das gegenseitige Interesse an einer Reaktivierung des Tourismus mit dem Archipel deutlich geworden.

Der Vertreter der deutschen Botschaft habe versichert, dass von Deutschland aus täglich die positive Entwicklung der Inseln bei der Eindämmung und Reduzierung der Ansteckungsrate verfolgt werde, sodass, wenn diese Situation anhalte, die Entscheidung zur Aufhebung der Reisewarnung bevorstehen könne.

Bei dem Treffen, an dem auch der deutsche Honorarkonsul auf Teneriffa, Ángel Hernández, teilgenommen habe, habe Castilla den Botschaftsrat über das Ergebnis der Maßnahmen, die auf den Kanarischen Inseln als Reaktion auf Covid-19 durchgeführt wurden, informiert. Dadurch sei die Ansteckungsrate in den letzten sieben Tagen kontinuierlich auf 41,47 Fälle pro 100.000 Einwohner gesenkt worden. Damit liege sie jetzt unterhalb der Grenze, die das deutsche RKI zur Warnung vor Reisen in die Regionen auferlegt hatte, nämlich 50 Fälle pro 100.000 Einwohner.

In der Tat zeigten die Daten der Kanarischen Inseln, so Christoph Wolfrum, das Bild eines stabilen Abwärtstrends. Dies sei aber keine spezifische Tatsache, sondern die Beobachtung, die von Deutschland aus über die Entwicklung der Pandemie in der Welt durchgeführt werde. Im Fall des Archipels bleibe die Arbeit auf den Inseln nicht unbemerkt.

In Bezug auf die Einrichtung sicherer Korridore durch die Prüfung von Reisenden am Ausgangs- und Zielort habe der deutsche Vertreter erklärt, dass für Regionen, die nicht auf der Liste der Reisewarnungen stehen – wie dies bei den Kanarischen Inseln zu erwarten sei, wenn der derzeitige Trend anhalte –, keine Quarantänemaßnahmen oder Tests bei der Ein- oder Ausreise erforderlich sein würden. Eine andere Sache sei es, dass sie es aus dem privaten Bereich heraus umsetzen wollten, indem sie Tests innerhalb der touristischen Pakete als vertrauensbildende Maßnahme anböten. Die Bundesregierung wolle dabei keine Rolle spielen, habe der Botschaftsrat erklärt, aber es sei Sache der Unternehmen, wie sie den Tourismus wiederbeleben wollten.

Bedeutung des deutschen Tourismus auf den Kanarischen Inseln

Im vergangenen Jahr empfingen die Kanarischen Inseln 15,1 Millionen Touristen, von denen die Deutschen der zweitgrößte Markt sind, nach den Briten. Es waren fast 2,7 Millionen Touristen, also 18 Prozent der Gesamtzahl und 20 Prozent, wenn man nur die internationalen Touristen berücksichtigt, die sich auf 13,1 Millionen Besucher beliefen.

Obwohl sie gut über die Inseln verteilt sind, haben deutsche Touristen mit 24 Prozent ein größeres Gewicht auf Gran Canaria und besonders auf Fuerteventura, wo sie einen Marktanteil von 40 Prozent erreichen. Deutsche Touristen gehören auch zu denen mit dem höchsten Durchschnittsverbrauch pro Reise.

„Um eine Vorstellung davon zu geben, wie wichtig der deutsche Tourismus für die Kanarischen Inseln ist, müssen wir berücksichtigen, dass an jedem Tag vor der Pandemie jeder fünfte Tourist an unseren Stränden diese Nationalität hatte“, erklärte die Ministerin und warnte: „Wenn wir diesen Markt verlieren, würde das BIP der Kanarischen Inseln direkt um etwas mehr als sieben Prozent sinken. Die Deutschen sind sehr treue Touristen auf den Kanarischen Inseln. Sie kommen das ganze Jahr über, aber in den Wintermonaten tun sie dies verstärkt.“

Die Ministerin vertrat die Meinung, dass die deutschen Touristen Vertrauen in das kanarische Gesundheitssystem und die europäischen Standards hätten und die Entwicklung dieses Reiseziels sehr genau verfolgten, was sich an der Menge an Nachrichten über die Inseln zeige, die täglich in deutschen Medien und sozialen Netzwerken generiert würden.


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