Kanaren Marokko

Das marokkanische Parlament hat zwei Gesetze verabschiedet, um zum ersten Mal seine Hoheitsgewässer mit Spanien und Mauretanien abzugrenzen und dabei das an die Westsahara angrenzende Meer legal einzubeziehen …

Nach Medienberichten bezeichnet der marokkanische Außenminister Naser Burita die beiden Gesetze als historisch und souverän. Burita habe erklärt, dass diese Gesetze dazu dienten, die 12 Meilen der Hoheitsgewässer, die 200 Meilen der Ausschließlichen Wirtschaftszone und die 350 Meilen des Festlandsockels abzugrenzen, um die internen Gesetze mit dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen zu harmonisieren.

Der Minister habe eingeräumt, dass diese Abgrenzung Überschneidungsprobleme mit dem benachbarten Spanien schaffen könne, die aber im Dialog behandelt werden könnten. Marokko dränge keine vollendete Tatsachenpolitik auf und sei nicht dem Dialog mit Spanien oder Mauretanien verschlossen, um ein Problem durch Konsens zu lösen.

Burita habe betont, dass sein Land sehr positive Beziehungen zu Spanien unterhalte, und habe hinzugefügt, dass jede Frage, die sich aus der Überlagerung der Seegrenze mit den Kanarischen Inseln oder mit dem Mittelmeerraum im Norden ergäbe, im Rahmen des Dialogs und der Partnerschaft behandelt werden könne.

Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, nutzte seinen Aufenthalt in Madrid, um mit dem Außenministerium einen Meinungsaustausch über die Festlegung einer neuen Abgrenzung seiner Meeresgewässer durch das marokkanische Parlament zu führen.

Der Präsident habe nach Medieninformationen angeprangert, dass er noch keine kartografische Übersicht gesehen habe, die klar ausdrücke, wie die vom Nachbarland vorgenommene Abgrenzung aussehe. Er habe aber klargestellt, dass es eine klare Verpflichtung der Regierung Spaniens und der Kanarischen Inseln gäbe, die Stimme gegebenenfalls zu erheben, wenn Marokko eine einzige Meile der Meeresgewässer der Kanarischen Inseln berühre.

Der Senator für die Autonome Gemeinschaft der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo (CC), stellte am Dienstag laut Medienberichten eine schriftliche Anfrage an das spanische Außenministerium, in der er zur Zusammenarbeit aufgefordert habe. Er soll auch eine Berichterstattung über die einseitige Entscheidung Marokkos, den Meeresraum ohne vorherigen Dialog abzugrenzen, angefordert haben.

Darüber hinaus wolle der nationalistische Senator wissen, welche von der Entscheidung des marokkanischen Parlaments betroffenen Seegrenzgebiete betroffen seien, da alles darauf hinzudeuten scheine, dass sich die Kanarischen Inseln innerhalb der von Marokko einseitig festgelegten neuen Grenze befinde.


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