Simulation von Vulkanausbrüchen

Im Rahmen der kombinierten gemeinsamen Übung „Canarias 2020“ werden der Katastrophenschutz der Kanarischen Inseln, die Polizei und die Militärische Notfalleinheit (UME) im März an einem Krisenszenario auf höchster Ebene teilnehmen, das auf dem Archipel stattfinden wird …

Der Minister für öffentliche Verwaltung, Justiz und Sicherheit der kanarischen Regierung, Julio Pérez, und der Chef der Militärischen Notfalleinheit (UME), Generalleutnant Luis Manuel Martínez, gaben heute die Durchführung der gemeinsamen Übung „Canarias 2020“ bekannt. Diese soll aus einer Simulation einer Notfallsituation der Stufe 3 (maximal) bestehen und vom 21. bis 26. März nächsten Jahres stattfinden.

Laut eines Berichtes der Kanarenregierung handelt es sich um eine Übung, die die UME jedes Jahr durchführt. Die UME plant, programmiert und leitet diese gemeinsame Aufgabe, die die zehnte ihrer Art sein wird. Sie soll als Training für den Übergang des Krisenmanagements von der Ebene 2 (Autonome Gemeinschaft) zur Ebene 3 (Staat) sowie für das Krisenmanagement selbst, die Koordination mit anderen Stellen und die Übertragung der Verantwortung in der Normalisierungsphase des Notfalls dienen.

Diese Notfallsimulation von nationalem Interesse soll durch ein großes Risiko von Vulkanausbrüchen verursacht werden, woraufhin sekundäre Risiken wie Erdbeben, Waldbrände oder Flugunfälle auftreten könnten. Auch technologische Risiken werden einbezogen. Konkret soll die Notsituation durch ein tektonisches Erdbeben der Stärke 5,2 in einer Tiefe von 10 Kilometern mit einem Epizentrum einige Kilometer nördlich von Santa María de Guía (Gran Canaria) verursacht werden. Das Nationale Geografische Institut (IGN) wird ihm eine maximale Intensität VII-VIII zuweisen.

Man wird von sehr starken Erschütterungen ausgehen, bei denen viele Menschen verletzt wurden und einige starben. Hinzu kommen sehr schwere Gebäudeschäden und zahlreiche Erdrutsche. Angesichts dieser Situation wird der Plan für besondere Erdbebenrisiken auf die Notfallstufe 2 und der territoriale Katastrophenschutzplan auf die gleiche Stufe gestellt. Die IGN wird aber keine Tsunami-Warnungen für den gesamten Archipel herausgeben.

Kurz nach dem Erdbeben wird jedoch auf Teneriffa ein plötzlicher Anstieg von Schwefeldioxid und Kohlendioxid festgestellt werden. Die Daten aus dem GPS-Netzwerk und den Satellitenbildern werden auf sehr deutliche Verformungen des Geländes hindeuten, so dass die vulkanische Ampelinformation an die Bevölkerung in Orange, für „drohendem Ausbruch“ gegeben wird und der Plan Especial de Riesgo Volcánico de Canarias in eine Situation maximaler Alarmbereitschaft übergehen wird.

Nachdem der Ausbruch auf Teneriffa stattgefunden haben wird, beginnt eine explosive Phase und eine zwei bis drei Kilometer hohe eruptive Säule wird entstehen. Lavasäulen, pyroklastische Ströme und Verdrängung von Vulkanfragmenten werden bis zu 200 Meter außerhalb des Kegels erscheinen. Darüber hinaus wird es viele damit verbundene Auswirkungen geben: Erdrutsche, Steinschläge, Waldbrände, nicht tödliche giftige Dämpfe, die aber das Grundwasser verschmutzen. Die Vulkanampel wird dann auf Rot gestellt, und der Plan Especial de Riesgo Volcánico de Canarias geht in die operative Situation 2 über.

Nach einer Bewertung der Situation auf Gran Canaria und Teneriffa sowie einer Bewertung der Schadenshöhe wird die Regierung der Kanarischen Inseln dem Innenministerium Spaniens vorschlagen, die Situation des Notfalls von nationalem Interesse der Sonderpläne für Erdbeben- und Vulkanrisiken zu erklären. Für die Verwaltung und Lösung dieses Notfalls sind verschiedene Mittel, Einheiten, Agenturen und Einrichtungen auf allen Ebenen (lokal, regional, national und international) erforderlich.


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