Wasserflugzeug auf Gran Canaria

Nicht nur die Hitzewelle wurde von der kanarischen Regierung für alle Inseln am heutigen Dienstag als beendet erklärt, auch das Feuer auf Gran Canaria soll an Kraft verlieren …

Auf der Pressekonferenz, die am heutigen Vormittag nach einer Koordinierungssitzung der Verwaltungen mit den Sicherheits- und Rettungsdiensten erfolgte, wurde mitgeteilt, dass das betroffene Gebiet inzwischen einen Umfang von 80 Kilometern hat und 12.000 Hektar umfasst.

Doch die intensiven Löscharbeiten, unterstützt durch Wetteränderungen, hätten das Feuer langsamer vorangebracht und es verliere an Kraft, so der Präsident der Kanarischen Inseln, Angel Victor Torres.

Das Gebiet, in dem sich heute die meisten Einsatzkräfte befinden, sei das nördliche Gebiet von Valleseco bis Agaete und Tamadaba. In diesem Bereich würden sich die Arbeiten auf die Beseitigung und Kontrolle möglicher Reaktivierungen konzentrieren. Der aktivste Teil gehe von Guayedra bis zum Pinar de Tamadaba, wo es aktive Feuerstellen gäbe.

In der südlichen Zone konzentrierten sich die Arbeiten auf die Überwachung und den ersten Angriff auf mögliche gefährliche Ausbrüche, die zu den Gipfeln der Gemeinden Mogán, San Bartolomé und Tejeda führen könnten. Im Brandgebiet von Cruz de Tejeda bis Lanzarote seien die bisher besten Ergebnisse erzielt worden.

Für den heutigen Dienstag waren 700 Einsatzkräfte bereitgestellt, von denen 350 direkt an den Löscharbeiten teilnehmen sollten. Darüber hinaus gäbe es 16 Luftmittel, die an verschiedenen Orten Wasser abwerfen und von zwei weiteren Flugzeugen koordiniert werden. Dazu sollen noch drei Waldfeuerwehrbrigaden (BRIF) sowie zwei Kamov-Hubschrauber und ein bereits gestern vom Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung angekündigtes Koordinierungsflugzeug hinzukommen.

Etwa 10.000 Menschen seien aus zehn verschiedenen Gemeinden aus ihren Häusern evakuiert worden, von denen 700 in acht dafür eingerichteten Unterkünften untergebracht werden konnten. Der Rest der Evakuierten habe die Nacht in den Häusern von Verwandten oder Freunden verbringen können.

Für den heutigen Nachmittag sei vorgesehen, dass einige Bewohner nach und nach in ihre Häuser zurückkehren können, sobald die entsprechende Bereiche sicher seien. Diese Informationen würden den Betroffenen von den lokalen Behörden und Sicherheitskräften mitgeteilt.

Was die Straßen betreffe, so seien zum Zeitpunkt der Pressekonferenz insgesamt 21 gesperrt. Je nachdem, ob das Feuer eingedämmt werden kann, würde der Verkehr allmählich wiederhergestellt, sofern ausreichende Sicherheitsbedingungen herrschten.

Abschließend betonte der Präsident der Kanarischen Inseln, dass das Feuer noch nicht gelöscht ist und somit das Risiko fortbesteht, auch wenn die heutigen Nachrichten günstiger seien.

In diesem Sinne erinnerte er die Bevölkerung noch einmal daran, den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge zu leisten und jegliche Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.  „Das Überspringen von Zugangskontrollen ist illegal und das Verweilen in Häusern ist leichtsinnig“, sagte er.

Auswirkungen auf den Tourismussektor

Die kanarischen Behörden weisen erneut darauf hin, dass sich diese Situation kaum auf Touristen ausgewirkt hat, die sich im Urlaub auf der Insel befinden, da sich die meiste Infrastruktur auf Küstengebiete konzentriert, wie Puerto de Mogán, Meloneras, Playa del Inglés oder San Agustín, die weit entfernt von den Gipfeln liegen. Viele der Evakuierten wurden wegen des Gesundheitsrisikos durch intensiven Rauch umquartiert, nicht wegen des Feuers.

Häfen und Flughäfen funktionieren weiterhin normal, ebenso wie der öffentliche und private Verkehr. Alle Straßen sind in Betrieb, mit Ausnahme der 21 Gipfelstraßen, zu denen nur die Notfall- und Feuerwehrteams Zugang haben.

Die Regierung der Kanarischen Inseln forderte die Medien auf, Informationen aus offiziellen Kanälen und nicht aus sozialen Netzwerken oder anderen Mitteln zu verbreiten, damit die wirklichen Daten die Bevölkerung der Länder erreichen, aus denen die Touristen kommen.

Auch Einsatzkräfte aus Teneriffa sind bei der Brandbekämpfung auf Gran Canaria dabei.