Gesundheitseinrichtung neben dem Hotel

 

Die wissenschaftliche Zeitschrift „Emergencias“ veröffentlichte einen Artikel über die erste Quarantäne wegen des Coronavirus Covid-19 in einem Hotel im Süden Teneriffas …

Der Artikel trägt den Titel „Erste gesundheitspolitische Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19: Hotelquarantäne“. Dieser ist auf der Website der Spanischen Gesellschaft für Notfallmedizin, dem Herausgeber der Zeitschrift, verfügbar. Hier erklären die Autoren, dass das Hauptziel, die Ansteckung einzudämmen, erreicht worden sei. Unter den 893 Gästen, 263 Mitarbeitern und 71 Angehörigen der Operation hätte es nur sieben Covid-19-Positive gegeben.

In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass es notwendig gewesen sei, eine Gesundheits- und Organisationslogistik anzuwenden, die auf der Katastrophenmedizin basiere, aber an eine städtische Umgebung angepasst werden musste. Es habe eine einzigartige medizinische Situation und ein Szenario bestanden, beispiellos in Spanien. Annähernde Situationen habe es lediglich im Hotel Metropole im Jahr 2003 während der SARS-Epidemie und im Hotel Metropark 2009 wegen H1N1 gegeben. Beide Hotels befinden sich in Hongkong. Die Gäste mussten dort sieben Tage lang unter Quarantäne gestellt werden.

Die kanarische Gesundheitsbehörde habe das Hotel im Süden Teneriffas unter Quarantäne gestellt und ein Notfallversorgungssystem organisiert, das vom Notfalldienst Teneriffas und dem kanarischen Rettungsdienst koordiniert wurde und an dem neben dem eigenen Gesundheitssystem auch Spezialisten der beiden Referenzkrankenhäuser Teneriffas teilnahmen.

71 Fachleute (13 Ärzte, 42 Krankenschwestern, 4 Verwaltungsassistenten und 10 Spezialisten für Logistikmanagement) seien beteiligt gewesen, verstärkt durch Freiwillige der Gruppe für psychologische Interventionen in Notfällen und Katastrophen und durch Übersetzer der spanischen Konföderation der Berufsverbände und Vereinigungen der Fremdenführer. Darüber hinaus seien auch Angehörige der nationalen, regionalen und lokalen Polizei und des Expertenteams des Hotels eingebunden worden.

Dabei musste ein Hotel in ein Pseudo-Krankenhaus verwandelt werden, mit gesunden Kunden und mit Kunden, die aufgrund enger Kontakte des Covid-19 verdächtigt wurden. Dazu sei aber auch die Ungewissheit über den Grad der Ansteckung mit anderen Gästen und Fachleuten im Hotel gekommen.

Einige der Herausforderungen seien logistischer Art gewesen, wie beispielsweise die Schaffung einer Gesundheitseinrichtung außerhalb des Hotels mit allen notwendigen Ressourcen für die gesundheitliche Unterstützung und das klinische Management (Zelte, Bäder, Büros, Kleidung, Möbel, Telefone, Computer, Drucker, Catering). Weiteren Herausforderungen seien sanitärer Art gewesen, wie beispielsweise die Identifizierung und Eindämmung möglicher positiver Fälle des Falles Null, die Durchführung der notwendigen Tests und die Forderung nach strengem Einschluss. Dazu sei die Gewährleistung einer angemessenen Gesundheitsversorgung für diejenigen Gäste gekommen, die andere, in einigen Fällen schwerwiegende, gesundheitliche Probleme gehabt hätten.

Aber auch rechtliche Herausforderungen hätten eine Rolle gespielt. So die Herstellung einer flüssigen Kommunikation mit den Botschaften und Konsulaten der Länder der Gäste, die 24 Nationalitäten angehörten. Hier sei es vor allem darum gegangen, ihre Abreise vor dem Ende der Quarantäne zu ermöglichen. Zu all dem habe es den Druck der Medien und die Stigmatisierung gegeben.

Präzedenzfall für die Pandemie

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Ereignisse nach der Unterbringung in dem Hotel bekanntgeworden seien und einen Präzedenzfall geschaffen hätten. Das habe dazu geführt, dass Hotels als Mittel zur Betreuung und Isolation von Patienten genutzt wurden, und dass die Quarantäne als Maßnahme des öffentlichen Gesundheitswesens gerechtfertigt sei, da die Kenntnisse über den Infektionserreger zum Zeitpunkt der Anordnung der Quarantäne gering gewesen wären.

Die Schlüssel zum Erfolg, so die Schlussfolgerung der Autoren, seien die Schaffung eines gut koordinierten, multidisziplinären Teams mit klaren Verfahren, unter gemeinsamer Führung und mit einem gemeinsamen Ziel gewesen. Alle Fachleute hätten hier ihre Rolle und ihren Wert gehabt. Es habe alle notwendigen personellen und materiellen Ressourcen und eine beispielhafte Koordination mit allen Institutionen gegeben, die an der Betreuung und Abreise der Gäste beteiligt gewesen seien.

Die organisatorische Kapazität, die Auswahl und die Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit hätten ihren unbestreitbaren Wert bei der Eindämmung von Situationen bewiesen, die große Bevölkerungsmassen unter verschiedenen Umständen betreffen.


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