Durch eine internationale Operation wurde kürzlich eine kriminelle Organisation zerschlagen, die auf den Kanarischen Inseln über die „afrikanische Route“ mit Kokain handelte …
An dieser gemeinsamen Operation waren die Guardia Civil Spaniens, der DEA der Vereinigten Staaten von Amerika, der DIRAN der kolumbianischen Nationalpolizei und der EUROPOL beteiligt.
Elf Personen wurden in verschiedenen Gemeinden der Kanarischen Inseln verhaftet, ebenso wie einer der Führer der Organisation mit Sitz in Cali (Kolumbien), dessen Auslieferung an Spanien beantragt wurde.
Darüber hinaus wurden zwei Millionen Euro beschlagnahmt, darunter Wechsel, Häuser und Fahrzeuge, die meisten davon liefen auf Namen von Strohmännern.
Es wurden wichtige Informationen über die bekannte „afrikanische Route“ des Kokains gewonnen, die die Lagerung von Drogensendungen aus Südamerika in Ländern an der Westküste Afrikas vor der Einführung nach Spanien bestätigen.
Nach einer Presseinformation der Guardia Civil hat diese mit Unterstützung von EUROPOL und in Zusammenarbeit mit der Drogenbekämpfungsbehörde der Vereinigten Staaten (DEA) und der Direktion für Drogenbekämpfung der kolumbianischen Nationalpolizei (DIRAN) die sogenannte Operation GUAYOTA durchgeführt. Mit dieser sei es gelungen, eine kriminelle Organisation zu zerschlagen, die sich dem Drogenhandel und der Geldwäsche aus diesen Geschäften verschrieben hatte.
Die Operation habe vor zwei Jahren begonnen, als über die Kanäle der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit, in denen die Guardia Civil eingebunden sei, die mögliche Existenz einer kriminellen Organisation mit Sitz auf der Insel Teneriffa bekannt wurde. Diese soll große Mengen an Bargeld an prominente Drogenkartelle in Kolumbien und Peru gezahlt haben.
Diese Informationen seien von der Geldwäsche-Gruppe der Zentralen Operativen Einheit (UCO) und dem Team für Organisierte Kriminalität (ECO) der Kanarischen Inseln analysiert worden. Angesichts der großen Zahl möglicher Mitglieder der genannten Organisation sowie ihres internationalen Wirkungsbereichs sei ein gemeinsames polizeiliches Ermittlungsteam der spanischen, kolumbianischen und US-amerikanischen Behörden gebildet worden.
Diese polizeiliche Koordinierung und Zusammenarbeit sei der Schlüssel zur Identifizierung der meisten Personen gewesen, die mit dieser Organisation in Verbindung standen. Damit sei auch die kontinuierlichen Kokainlieferungen von Südamerika nach Spanien aufgedeckt worden, die hauptsächlich auf dem Seeweg und immer auf die Kanarischen Inseln führte.
Alle diese kriminellen Operationen seien am Anfang von einem kolumbianischen Bürger mit Wohnsitz in Cali (Kolumbien) überwacht worden, der als Vermittler zwischen den Lieferanten der Drogen in Kolumbien und den Empfängern in Spanien fungierte.
Auf den Kanaren angekommen, seien die Transfers zwischen den Inseln unter Nutzung einer von der Organisation kontrollierten Unternehmensstruktur erfolgt. Dazu gehörten Gebrauchtwagenhändler, Autowerkstätten und Lager für Wohnmobile.
Als Neuheit wurde in der Presseinformation hervorgehoben, dass einer der Ermittlungszweige, der sich auf eines der Mitglieder dieser kriminellen Gruppe ghanaischer Herkunft konzentrierte, Informationen über die so genannte „afrikanische Route“ des Kokains sammeln und bestätigen konnte. Diese soll aus einer Transitroute bestehen, die von den südamerikanischen Drogenhandelsorganisationen benutzt wird und durch Länder an der Westküste des afrikanischen Kontinents führt, wo die Drogen bis zu ihrer anschließenden Lieferung an die spanische Küste gelagert würden.
Die Operation habe in der Verhaftung von elf Personen spanischer Nationalität in verschiedenen Gemeinden Teneriffas sowie des kolumbianischen Staatsbürgers gegipfelt, der sich derzeit im Auslieferungsverfahren befinde, um den spanischen Justizbehörden vorgeführt zu werden. Sieben gleichzeitige Hausdurchsuchungen seien in Spanien und Kolumbien durchgeführt worden, wobei die daraus gewonnenen Informationen in Echtzeit mit einem mobilen Europol-Büro auf den Kanarischen Inseln koordiniert worden seien.