Haftanstalten Teneriffa

In der Nacht von Freitag zum Samstag ist in der Haftanstalt Teneriffa II ein Häftling wahrscheinlich an einer Medikamentenüberdosis aufgrund von Personalmangel verstorben …

Laut Berichten in lokalen Medien wurde der Gefangene bei der Morgenzählung leblos in der Zelle aufgefunden. Trotz 20-menütiger Wiederbelebungsversuche durch das medizinische Personal musste der Tod bestätigt werden. Die Regierungsdelegation auf den Kanarischen Inseln gibt als Ursache einen „natürliche Tod“ des 42-Jährigen an.

Die „Asociación de Trabajadores Penitenciarios Tu abandono me puede mata“ (Vereinigung der Gefängnisarbeiter) weist in diesem Zusammenhang jedoch auf den Personalmangel als eine der Ursachen dieses Todes hin.

Eine der direkten Folgen dieses Personalmangels sei die in vielen Gefängnissen Spaniens bereits weitverbreitete Praxis, die von den Insassen benötigten Medikamente (Psychopharmaka, Benzodiazepine, Antipsychotika, Anxiolytika usw.) am Vorabend von Feiertagen oder langen Wochenenden in Beuteln zu übergeben. Das heißt, ein Medikament, das täglich verteilt werden sollte, wird den Betroffenen gleich für mehrere Tage zur Verfügung gestellt. Bei Menschen mit wenig Kontrolle über ihr Verhalten, was auf viele Gefängnisinsassen zuträfe, gäbe es eine hohe Wahrscheinlichkeit, die Vorgaben für die Einnahme nicht zu respektieren. Dabei könne es zu einer gefährlicher Überdosierungen von Medikamenten kommen.

Laut der Vereinigung sei dies der zehnte Todesfall in spanischen Gefängnissen seit Anfang des Jahres und der vierte aufgrund einer möglichen Überdosis. Im Jahr 2019 seien 178 Insassen gestorben, 57 davon aus diesem Grund.


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