Armutsbericht Kanarische Inseln

Nach dem aktuellen Armutsbericht der Kanarischen Inseln sind 36 Prozent der kanarischen Bevölkerung von Armut und/oder sozialer Ausgrenzung bedroht …

Diese Daten stammen aus dem IX. Bericht „El Estado de la Pobreza“ (Armutsbericht) des Europäischen Netzwerks zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung auf den Kanarischen Inseln (EAPN-Canarias). Er wird jedes Jahr zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober erstellt.

Die Daten in diesem Bericht verdeutlichten, dass die Armut in dieser Region chronisch sei, so die stellvertretende Ministerin für soziale Rechte, Gemma Martinez. Auch wenn der Prozentsatz der kanarischen Bevölkerung, der von Armut und/oder Ausgrenzung bedroht ist, um fast vier Prozentpunkte von 40,2 im Jahr 2017 auf 36,4 im Jahr 2018 gesunken sei, sei dieser immer noch sehr hoch. Das mache konkrete und realistische Maßnahmen erforderlich.

Zu diesen Maßnahmen gehöre die Annahme des Gesetzes über die Renta Ciudadana (Bürgergeld), eine grundlegende Entscheidung, die die Lebensbedingungen der Bürger verbessern werde, insbesondere solcher Familien, die eine höhere Bedürftigkeit hätten. In diesem Sinne werde bereits an einem Vorschlag gearbeitet, an dem sich die gesamte Exekutive, andere Verwaltungen und soziale Einrichtungen beteiligen sollen.

Der Bericht des Netzwerks, dessen Präsident Juan Carlos Lorenzo de Armas und Vizepräsident Fernando Rodríguez García bei der Präsentation anwesend waren, zeigt auf, dass 36,4 Prozent der kanarischen Bevölkerung von Armut und/oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind. In konkreten Zahlen sind 773.422 Personen davon betroffen.

Was die Armutsgefährdungsquote (Quote der Haushalte mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze) betrifft, so wird sie nach den Daten auf 32,1 Prozent geschätzt, was einem Anstieg von 1,6 Prozentpunkten gegenüber 2017 bedeutet. Die Schwelle lag 2018 auf den Kanarischen Inseln für eine Person bei 7.228 Euro pro Jahr, also 602,33 Euro pro Monat.

Diese Daten zeigen, dass die Kanarischen Inseln mit einer Armutsgefährdungsquote von fast 11 Prozentpunkten über dem nationalen Durchschnitt liegen. Nach Extremadura ist dies die zweithöchste Rate aller spanischer Regionen.

Die Quote für hohe Armut liegt auf den Kanarischen Inseln bei 9,2 Prozent, was einer Verringerung im zweiten Jahr in Folge entspricht. Aber auch sie nimmt die zweithöchste Position in Spanien ein, hier hinter Andalusien. Diese Schwelle liegt auf den Kanarischen Inseln bei 3.614 Euro pro Jahr, das sind 301,16 Euro pro Person und Monat.

Nach Aussage der stellvertretenden Ministerin für soziale Rechte sollen durch das Bürgergeld bei entsprechender Änderung des Gesetzes noch mehr Familien von Hilfeleistungen profitieren. Dabei ginge es vor allem um Familien mit minderjährigen Kindern, was bis zu 10.000 Familien betreffen werde.


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