Auf den Kanarischen Inseln ist man besorgt wegen eines möglichen Konkurses des Reiseveranstalters Thomas Cook …
Zum einen fürchten die Urlauber auf den Kanaren, nicht ohne Probleme in ihre Heimatländer zurückkehren zu können, zum anderen sieht sich der Tourismussektor insgesamt vor gewaltigen Problemen.
Der Reiseveranstalter bringt jährlich rund drei Millionen Touristen auf die Kanarischen Inseln. Die Inseln Gran Canaria und Fuerteventura sind dabei die wichtigsten Reiseziele. Allein auf Fuerteventura gibt es neun wöchentliche Direktflüge aus Großbritannien und weitere 20 wöchentliche Direktflüge. Der Tourismusverband scheint sich dieser Situation bewusst zu sein, zumal sich diese Entwicklung schon seit Monaten abzeichnete.
Thomas Cook ist in Gesprächen mit der britischen Regierung und potenziellen Investoren über eine Rettungsvereinbarung in letzter Minute, um einen Unternehmenszusammenbruch zu verhindern, der Schockwellen weit über den Reisesektor hinaus auslösen würde. Inwieweit mit einer wirtschaftlichen Unterstützung seitens der britischen Regierung gerechnet werden kann, wird wohl erst am Montagmorgen bekanntwerden.
Insgesamt können rund 600.000 Touristen aus Märkten wie Deutschland und Skandinavien möglicherweise nicht wie vorgesehen nach Hause zurückkehren.
Die britische Regierung und die Regulierungsbehörde haben laut Medienberichten bereits Pläne für den Fall entwickelt, dass sie eingreifen müssen, um Kunden nach Hause zu bringen. Aber die Folgen eines Zusammenbruchs würden weit über die unterbrochenen Urlaubstage ihrer Kunden hinausgehen.
Das 1841 gegründete Unternehmen umfasst inzwischen Hotels und Resorts, Fluggesellschaften, Kreuzfahrten und Hunderte von Reisebüros. Mit 21.000 Mitarbeitern ist es in 16 Ländern tätig und bedient jährlich 19 Millionen Kunden.
Sein Untergang könnte die Wirtschaft seiner großen Urlaubsmärkte in Spanien, Griechenland und der Türkei, seiner Aktionäre und Kreditbanken sowie der Eigentümer seiner vielen großen Straßenläden stark beeinträchtigen.