Auf der Grundlage eines internationalen Haftbefehls aus den USA wurde ein 53-jähriger US-Amerikaner festgenommen, der mit seiner Frau in Guargacho (Gemeinde San Miguel de Abona) lebte …
Laut einer heutigen Pressemitteilung der Guardia Civil wurde der Verhaftete seit Januar vom FBI in den USA gesucht. Ihm werden Entführung, Folter und Diebstahl vorgeworfen. Er soll in Südflorida von seinem Opfer unter Anwendung einer elektronischen Waffe 50.000 Dollar erpresst haben.
Die aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommene Person soll in Paris (Frankreich) geboren worden sein und die USA-Staatsbürgerschaft besitzen, obwohl sie russischer Herkunft sein soll. Nach der Flucht des Mannes aus den USA soll es Hinweise auf seinen Aufenthalt in Spanien gegeben haben. Daraufhin habe die Guardia Civil im Rahmen der Operation NIKORINA entsprechende Untersuchungen in Spanien eingeleitet, um in Zusammenarbeit mit dem FBI den gegenwärtigen Aufenthaltsort zu ermitteln.
Nach Angaben des Opfers soll es nach der Entführung an Händen und Füßen gefesselt in einem Raum mit allerlei Waffen aufgewacht sein. Dort sei es von dem Verhafteten und einem Komplizen geschlagen und mit einer Fackel gefoltert worden. Das Opfer habe keine andere Wahl gehabt, als seinen Angreifern die Adresse seiner Wohnung sowie den Alarmcode und den Ort mitzuteilen, an dem es etwa 50.000 Dollar aufbewahrt hätte.
Nach wochenlangen Ermittlungen zwischen der Provinz Madrid und der Insel Teneriffa habe die Guardia Civil den Flüchtigen schließlich in der Gegend von Guargacho aufgefunden, wo er sich mit seiner Frau in einer Mietwohnung niedergelassen hatte. Mit Unterstützung von Spezialeinheiten der Guardia Civil und Angehörigen des FBI sei er schließlich verhaftet worden.
Mehr im Ausland gesuchte Straftäter in Spanien festgenommen
Nach Angaben der Guardia Civil verstecken sich viele Straftäter in dicht besiedelten Gebieten, insbesondere in Touristengebieten, wo viele Menschen leben, die sich nicht kennen. Dort würden sie sich sicher fühlen und unbemerkt bleiben. Allerdings habe die Festnahme von Personen, die mit europäischem oder internationalem Haftbefehl gesucht würden, in Spanien im vergangenen Jahr stark zugenommen. So habe es 915 Verhaftungen gegeben, das seien 22 Prozent mehr als im Jahr zuvor, als die Zahl bei 750 gelegen habe.