Nach Information der Inselregierung gibt es derzeit auf der Insel 20 Tierheime für Hunde mit einer geschätzten Kapazität von 2.230 Plätzen …
Diese reichen aber nicht aus, da neben den bereits untergebrachten Tieren immer mehr ausgesetzte hinzukommen. Nach Aussage des Inselrates für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei, Jesus Morales, könne man zwar Welpen von kleinen Hunderassen leichter adoptieren, doch gäbe es besondere Probleme bei größeren Rassen und bei solchen, die als potenziell gefährlich eingestuft werden.
Auch das Tierheim „Acción de Sol“ des deutschen Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V., das sich im Industriegebiet von Granadilla de Abona neben dem ITER-Windpark befindet, hat nach eigener Auskunft derzeit 230 Tiere und somit seine Obergrenze erreicht. Dank des Vereins in Deutschland ist es dem Tierheim möglich, die Vierbeiner ausreichend zu versorgen. Auch helfen Kooperationspartner in Deutschland mit der Vermittlung von Hunden, die dort wegen ihrer „sonnigen“ kanarischen Charaktere einen hohen Stellenwert besitzen. Um die Hunde aber nach Deutschland zu bringen, werden ständig „Flugpaten“ gesucht, wobei Heimreisende oder Deutschland besuchende Inselbewohner Tiere nach Deutschland begleiten. Die Kosten werden vom Tierheim getragen.
Aber auch in diesem Tierheim haben nicht alle Fellnasen die Chance, vermittelt zu werden. Vor allem große und ältere Hunde bleiben in den Käfigen des Tierheims bis zum Ende ihres Lebens. Das ist sehr traurig, doch die bittere Wahrheit. Auch haben die „Listenhunde“ kaum mehr eine Möglichkeit, vermittelt zu werden, weder hier auf Teneriffa, noch in Deutschland. Dafür sind die Auflagen für solche Tiere, wie beispielsweise Pit Bull und Stafford, immer strenger geworden.
Neben der Bereitstellung von Plätzen für Hunde und Katzen leistet das Tierheim durch Öffentlichkeitsarbeit, vor allem in Zusammenarbeit mit den Schulen, seit Jahren permanente Aufklärungsarbeit. Schon die Kinder sollen dafür sensibilisiert werden, dass Tiere keine Ware oder Spielzeug sind, die man einfach wegwerfen kann, wenn kein Interesse mehr an ihnen besteht. Auch Eltern werden im Rahmen von regelmäßigen Veranstaltungen dazu einbezogen. Kinder wie Eltern sollen sich der Verantwortung bewusst sein, wenn ein Tier in die Familie aufgenommen wird. Das reicht von den Wohnbedingungen über die einzelnen Verantwortlichkeiten der Familienmitglieder bis hin zur Zukunftsplanung, denn die Kinder gehen oft nach dem Schulabschluss oder der Ausbildung aus dem Haus. Auch zu dieser Situation muss man sich Gedanken machen.
Wer die Arbeit des Tierheims unterstützen möchte, sei es durch Flugpatenschaften, Gassigehen im Windpark, Spenden für Futter, Unterkunft oder medizinische Betreuung, kann sich gern an die Leiterin des Tierheims, Marion Gonzalez, wenden. Sie ist über Telefon +34 664 32 12 19 oder Telefon/WhatsApp +34 640 73 91 93 erreichbar.
Große Hilfe leisten auch die Flugpaten | Bild-Quelle: aktion tier – menschen für tiere e.V.